Faustkämpfer
Die ältesten Hinweise auf einen Faustkampf fand man in einem Tempel, den die Sumerer vor ca. 7000 Jahren erbauten, ein Relief mit der Darstellung zweier boxender Männer.
Viel später (im Jahre 900 v. Chr.) berichten uns die griechischen Sagen von boxenden Gladiatoren.
In seiner klassischen Ära (5.-6. Jahrhundert v. Chr.) wurde es anfangs als Sport mit weichen Handschuhen ausgeführt. In dieser Zeit war das griechische Boxen Teil der Olympischen Spiele der Antike. Die Boxer trugen Helme und Ohrenschützer. Sie bandagierten ihre Hände und Unterarme mit Riemen aus Ochsenhaut.
Später begann man darüber Metallgewichte zu binden. Die Kämpfe wurden durch diese Handschuhe (Caestus) mit Gewichten und Stacheln brutaler. Gekämpft wurde im Freien (ohne Ring), bis einer der Kontrahenten seine Niederlage durch Handheben eingestand. Es gab keine Regeln und keine Gewichtsklassen. Die Kämpfe mit dem Caestus waren hart und grausam und die technischen Feinheiten des Boxsportes litten sehr darunter.
Aus dem Caestus entwickelte sich 650 v.Chr. das Pankration.
Ursprünglich wurden Kampfkünste nur innerhalb von Rittergemeinschaften praktiziert.
Erste Hinweise auf andere Kampfsysteme findet man erstmals im 15. Jahrhundert in England, wo sogenannte “Meister der edlen Künste der Selbstverteidigung” Schüler annahmen und diese im Gebrauch des Kurzstabs, des Schwertes und des Schildes sowie des unbewaffneten Faustkampfes unterrichteten. Über ihre Systeme ist wenig bekannt, jedoch weiß man, dass die Meister hoch angesehen waren und von König Heinrich VIII. königliche Privilegien erhielten.
Im 16. Jahrhundert waren mehrere Formen des englischen Boxens bekannt.
Im Jahre 1719 ließ sich ein Mann namens James Figg in London nieder und bezeichnete sich in den Disziplinen der Selbstverteidigung selbst als “Meister aller Klassen”.
James Figg. wurde oft von anderen Kämpfern herausgefordert und es heißt, dass er bis zum Jahr 1733 keinen Kampf verlor, was ihm große Bekanntheit verlieh.
1720 entwickelte er aus den verschiedenen Formen ein System.
Jack Broughton erfand 1740 den Boxhandschuh und stellte die ersten Kampfregeln auf.
1747 erschien das erste Lehrbuch über das Boxen.
Bem: Ab hier begann die Ära des klassischen englischen Boxens.
Das englische Boxen ist sozusagen der direkte Vorläufer des modernen Boxsports.
Charles Lecour, reiste nach London, um von den bekannten Lehrern des englischen Boxens, Adams und Smith, zu lernen.
1832 kehrte er zurück und gründete das Französische Boxen, als Synthese zwischen Savate und Boxen. Er führte den Gebrauch von Handschuhen ein und begann selbst zu unterrichten.
Bem: Savate beinhaltet verschiedene TRITTE und STÖßE genau wie beim Kickboxen
KICK= Tretten
BOXING=Faustfechten, Faustkampf
Das Kickboxing, vor allem das Semi-Contact, ist die Zusammenführung der Stöße aus dem englischen Boxen (unter englisches Boxen versteht man der Boxsport) und die Tritte aus dem KARATE.
Kickboxen als Wettkampfdisziplin geht auf das Jahr 1974 zurück, es hieß damals “All Style Karate”, “Sport-Karate” oder “Contact-Karate”. In diesem Jahr einigten sich die Gründer des Weltverbandes WASKO (World All Style Karate Organisation), Mike Anderson, Georg F. Brückner und andere darauf, die traditionellen fernöstlichen Kampfmethoden wie Taekwondo, Karate, Kung Fu usw., zu einem sportlichen Wettkampf mit einheitlichen Regeln zu machen und gegen andere Kampfsysteme anzutreten.
1985 entwickelte sich daraus das Shootboxen auch SHOOT-FIGHTING genannt. Die WKA ist einer der größten Weltverbände und richtet jährlich Weltmeisterschaften aus.
YOUTUBE: Patrick McCARTHY vs BILL WALLACE
Als Kampfsport ist Kickboxen aus heutiger Sicht im Sinne der sportlichen Fairness ein gutes Vorbild. Denn hier werden alle gefährlichen Stöße und Schläge wie Ellbogen- und Kniestöße aus dem alten bzw. klassischen KARATE ausgeschlossen. Besonders in den Staaten und Australien sind solche Stöße und Schläge mit Warnungen geahndet. In Thai-Boxen sind die o.g. Tritte und Stöße wiederrum erlaubt.